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Der Kuss des Blutes

Roman, Guardians of Eternity-Serie 2

Erschienen am 04.01.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453354340
Sprache: Deutsch
Umfang: 464 S.
Format (T/L/B): 3.3 x 18.7 x 11.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Prickelnde Mystery Ein dunkler Fluch macht die Halbdämonin Shay zur Sklavin. Zähneknirschend muss sie es über sich ergehen lassen, an den Meistbietenden versteigert zu werden. Der glückliche Käufer: Viper, das Oberhaupt eines jahrhundertealten Vampir-Clans. Doch jemand - etwas - folgt Shay, als sie mit ihrem neuen Herrn den Sklavenmarkt verlässt. Etwas Böses, das nicht bereit ist, sie kampflos ziehen zu lassen. Denn Shays Blut birgt besondere Kräfte.

Autorenportrait

Unter dem Pseudonym Alexandra Ivy veröffentlicht die bekannte Regency-Liebesroman-Autorin Deborah Raleigh ihre Vampirromane. Ihre international erfolgreiche Guardians-of-Eternity-Reihe umfasst bereits elf Bände und steht regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Alexandra Ivy lebt mit ihrer Familie in Missouri.

Leseprobe

Das Auktionshaus am Stadtrand von Chicago sah nicht aus wie ein finsteres Loch. Hinter dem eisernen Zaun breitete sich das elegante Backsteingebäude mit sichtlicher Arroganz in der Landschaft aus. Die Räume waren groß, konnten sich wunderschöner Deckenmalereien und eleganter Kronleuchter rühmen, und auf Anraten eines Profis waren sie mit dicken elfenbeinfarbenen Teppichen, einer glänzenden dunklen Holztäfelung und handgeschnitzten Möbeln ausgestattet worden. Die allgemeine Atmosphäre war von der Stille geprägt, die man nur mit Geld kaufen konnte. Einer ganzen Menge Geld. Es war die Art von protzigem Ambiente, in dem eigentlich mit seltenen Gemälden, unbezahlbaren Edelsteinen und Museumsartefakten gehandelt werden sollte. Stattdessen war dies nichts anderes als ein Fleischmarkt. Eine Kloake, wo Dämonen verkauft wurden wie Fleisch. Am Sklavenhandel gab es nichts Angenehmes, auch nicht, wenn hier mit Dämonen statt mit Menschen gehandelt wurde. Es war ein schmutziges Geschäft, das sämtliche dekadenten, verrückten Widerlinge aus dem ganzen Land anzog. Sie kamen aus allen möglichen erbärmlichen Gründen hierher. Da waren diejenigen, die Dämonen als Paramilitärs oder Leibwächter kauften. Die, die nach exotischeren Sexsklavinnen und Sexsklaven gierten. Jene, die glaubten, dass das Blut von Dämonen ihnen Zugang zu Magie oder ewigem Leben verschaffte. Und dann noch diejenigen, die Dämonen erwarben, um sie auf ihrem Privatgelände freizulassen und wie wilde Tiere zu jagen. Die Gebote kamen von Männern und Frauen ohne Gewissen oder Moral. Das Einzige, worüber sie verfügten, war genügend Geld, um ihre perversen Gelüste zu befriedigen. Und an der Spitze des Ganzen stand der Besitzer des Auktionshauses, Evor. Er war einer der niederen Trolle, der seinen Lebensunterhalt völlig ungerührt mit dem Elend der anderen verdiente. Shay würde Evor eines Tages töten. Doch leider nicht heute. Genauer gesagt, nicht heute Abend. Mit einer lächerlichen Pluderhose und einem winzigen, paillettenbesetzten Top bekleidet, das deutlich mehr ent- als verhüllte, lief sie in der beengten Zelle hinter den Auktionsräumen hin und her. Ihr langes, rabenschwarzes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden, der fast bis zu ihrer Hüfte herunterreichte. Auf diese Weise konnte man besser ihre schräg stehenden goldenen Augen, ihre fein geschnittenen Gesichtszüge und die bronzefarbene Haut erkennen, die zeigten, dass sie etwas anderes als ein Mensch war. Es war weniger als zwei Monate her, dass sie Sklavin eines Hexenzirkels gewesen war, der eine Katastrophe über alle Dämonen hatte hereinbrechen lassen wollen. Damals hatte sie gedacht, alles andere sei ihrer elenden Existenz vorzuziehen, da sie hilflos hatte zusehen müssen, wie die Hexen ihr böses Werk vorbereiteten. Schließlich war es schwierig, die Auslöschung einer ganzen Art an Grausamkeit noch zu überbieten. Erst als sie sich wieder in Evors Gewalt befand, begriff sie, dass der Tod nicht immer das Schlimmste war, was einem zustoßen konnte. Das Grab war wirklich unbedeutend, verglichen mit dem, was hinter der Tür auf sie wartete. Ohne nachzudenken, trat Shay mit dem Fuß aus und ließ den Tisch durch die Luft segeln, sodass er mit erstaunlicher Wucht gegen die Eisenstäbe krachte. Hinter ihr ertönte ein schwerer Seufzer, der sie herumwirbeln ließ, um den kleinen Gargylen anzusehen, der sich in der gegenüberliegenden Ecke hinter einem Stuhl versteckte. Levet war nicht gerade ein Vorzeigegargyle. Er besaß zwar die traditionell grotesken Gesichtszüge, eine dicke graue Haut, Reptilienaugen, Hörner und Pferdefüße. Und er verfügte sogar über einen langen Schwanz, den er mit großem Stolz hegte und pflegte. Doch unglücklicherweise war er trotz seines erschreckenden Aussehens kaum neunzig Zentimeter groß. Noch schlimmer war seiner Ansicht nach, dass er ein Paar hauchzarter Flügel hatte, die besser zu einem Naturgeist oder einer Fee gepasst hätten als zu einer tödlichen Kreatur der Finsternis. Und um die Demütigung no Leseprobe