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Von einer lokalen Vampirform zum politischen Schreckgespenst: Der polnische Upiórglaube in kulturhistorischer Perspektive

Erschienen am 18.06.2008, Auflage: 2/2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638951036
Sprache: Deutsch
Umfang: 28 S.
Format (T/L/B): 0.3 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Kulturgeschichte der Vampire 1732-1897, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausschnitt aus Einleitung: [.] Die vorliegende Arbeit geht von zwei Leitfragen aus. Erstens ist zu klären, welche Rolle der Glaube an den Upiór in der polnischen Nationalbewegung spielte. Zweitens soll untersucht werden, warum der polnische Vampir von der deutschen Publizistik erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurde. In der vorliegenden Arbeit werden zunächst die einschlägigen Quellen und der politisch-historische Hintergrund untersucht. Danach wird analysiert, wie der erwähnte Volksglaube von den Nationalbewegungen der beiden Länder literarisch verarbeitet und publizistisch instrumentalisiert wurde. Die Forschungsliteratur auf dem Gebiet der Nationalbewegungen ist umfangreich, zum Vampir- und besonders zum Upiórglauben jedoch überschaubar. Unter den deutschsprachigen Arbeiten ist besonders der noch nicht erschienene Aufsatz von Thomas M. Bohn hervorzuheben, der durch prägnante Thesen und ausführliche Literaturhinweise besticht und auf diesem Gebiet Pionierarbeit leistet. In der polnischen Forschung findet das Thema leider noch kaum Interesse, die Arbeit von Maria Janion etwa beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Rezeption des Vampirmythos im westlichen Kulturkreis. [.] Abstract English: Some sources document the alleged occurrence of revenants on polish ground for the 17th century already. The belief in the upiór was widely common in occupied Poland too. After the last partition of Poland in 1795 a strong national movement emerged on the territory of the nonexistent Polish state. It was based on an engrained popular belief in the historic mission of the Polish nation and the resurrection of Polish statehood. The initial sympathy of German liberals for the Polish national movement gave way to a distinct hostility for Poland after 1848. This was partly influenced by the belief of the Polish nation being some kind of a revenant or vampire that haunts the neighbouring partition forces after its self-inflicted death and sucks the blood out of them. The belief in the upiór, which appeared at the Slavic population in the Prussian part of former Polish territory, was stylized from a myth treasure to the political issue of Polish danger.