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Reisen in Westafrika

Durch Französisch-Kongo, Corisco und Kamerun. 1895, DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER - Das Original im Paperback  18

Erschienen am 22.03.2023, Auflage: 1/2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737400725
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S., 24 s/w Illustr., 1 Karte
Format (T/L/B): 3.6 x 20.6 x 12.6 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Mary Kingsley ist keine gewöhnliche Reisende. Als ein Krokodil versucht, in ihr Boot zu klettern, zieht sie ihm kurzerhand einen Schlag mit dem Paddel über den Kopf. Während der Regenzeit besteigt sie den 4095?Meter hohen Kamerunberg, was sie zur ersten Frau auf seinem Gipfel macht. Bis zum Kinn im Wasser watet sie durch Sümpfe. Sie stürzt in eine Fallgrube voller spitzer Pfähle, doch dank ihrer guten Entscheidung, nicht dem Rat ihrer Freunde in England zu folgen, sondern auch in Afrika Röcke statt Männerkleidung zu tragen, klettert sie unverletzt wieder heraus. Die hier versammelten Berichte handeln von der zweiten Westafrikareise 1894/95 der britischen, heute als Nationalheldin gefeierten Entdeckerin und Schriftstellerin. Mit intensivem anthropologischem Interesse ergründet Kingsley das Leben der westafrikanischen Völker. Sie revolutioniert das rassistische Bild des 'primitiven Schwarzen', tritt gegen den Sklavenhandel ein und verteidigt die Rechte der afrikanischen Ureinwohner:innen.

Autorenportrait

Mary Henrietta Kingsley wurde 1862 in London geboren und starb 1900 in Südafrika an Typhus. Bis zu ihrem 30. Lebensjahr las sie zahlreiche Bücher über Afrika und wusste eine Menge über den Kontinent, ohne je dort gewesen zu sein. Dann starben beide Eltern und 18 Monate später stach sie in See.

Leseprobe

Gegen fünf Uhr war ich mal wieder alleine vorneweg unterwegs und bemerkte einen Pfad, den mir die Fang zuvor angekündigt hatten und dem ich folgen sollte. Der Pfad war nicht sehr deutlich, doch mit etwas Mühe konnte man ihn sehen. Dann brach er plötzlich ab, war auf der anderen Seite eines niedrigen Gestrüpps aber wieder deutlich zu erkennen. Ich wählte die Abkürzung durch die Mitte, und als Nächstes vermag ich zu berichten, dass ich rund vier bis fünf Meter tiefer in einer Großwildfalle auf vielen scharfen Spitzen lag. Dies sind so die Momente, in denen man die Segnungen eines guten festen Rocks wirklich zu schätzen lernt. Hätte ich den Ratschlägen meiner Freunde in England, die es hätten besser wissen sollen, aber nie selbst ausprobiert hatten, irgendwelche Beachtung geschenkt und Männerkleider angezogen, hätten die Spieße mich durchbohrt und ich wäre mit diesem Leben fertig gewesen. Stattdessen saß ich hier nun dank der ganzen Fülle meines Rocks unter mir relativ bequem und mit Ausnahme einer Menge blauer Flecken unverletzt auf neun rund dreißig Zentimeter langen Ebenholzspitzen und rief frohgemut um Hilfe. Als Erster erschien der Herzog am Grubenrand und schaute zu mir herab. Ich rief: 'Hol' eine Liane und zieh mich heraus!' Er knurrte etwas und setzte sich auf einen Baumstamm. Unser Passagier kam als Nächstes, schaute zu mir herab und fragte: 'Du getötet?' 'Nicht sehr', antworte ich. 'Such eine Liane und zieh mich hinaus. ' 'Nicht in Form', antwortet er und setzt sich ebenfalls auf den Stamm. Aber Kiva und Wiki kommen schließlich, und Wiki macht sich auf den Weg, eine Liane zu suchen, die geeignet ist, eine englische Dame von exakt meinem Typ, Alter und Größe aus genau dieser speziellen Fallgrube zu ziehen. Der Zeit nach zu urteilen, die er fort war, sind Lianen in dieser Gegend selten. Ich fing gerade an,darüber nachzudenken, wie ich die glatten, gelben, überhängenden Lehmwände hinaufklettern könne, als er schließlich doch mit einer Liane auftauchte.

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