Rückkehr der Kämpfe?

LUXEMBURG 2/2011 (8), LUXEMBURG 2/2011 8, Gesellschaftsanalyse und linke Praxis

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783899658576
Sprache: Deutsch
Seiten: 160 S.
Auflage: 1. Auflage 2011
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

In den USA wird das Landesparlament von Wisconsin über zwei Wochen besetzt gehalten, um den Kürzungshaushalt und die Entmachtung der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes zu verhindern. Die spanischen Plätze hallen wider von tausendfachen, fast vergessenen Rufen "El pueblo unido jamas será vencido". Wer hätte das gedacht? Die Forderung "Wirkliche Demokratie", die Beteiligung an den relevanten Entscheidungen und die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums zieht sich durch alle Proteste. Und: "Wir sind nicht sicher in den Händen von Politikern und Banken" - "Ihr repräsentiert uns nicht". Welche Linke ist vorbereitet auf eine globale Bewegung gegen die Bearbeitung der Krisen? Bleierne Zeiten scheinen in Deutschland zu Hause: Das deutsche Exportmodell beruht auf Lohnverzicht, Prekarisierung und Druck auf die Erwerbslosen. Auch die Kosten der Krise werden exportiert. Das Schreckbild der Verarmung wirkt als Mittel der Integration und De-Mobilisierung. Die Bewegungen gegen Atomkraft sind in ihrer hegemonialen Wahrnehmung von sozialen Fragen losgelöst, die "Vielfachkrise" ist zerrissen, auch den Gegenkräften gelingt es nicht, sie zusammen zu bringen. Die neoliberalen Anforderungen und Zumutungen an die Subjekte scheinen weiter zu wirken: Klassenkämpfe werden zu individuellen Kämpfen in der Klassengesellschaft, offene Ausgrenzungsforderungen gedeihen auf diesem Boden der Konkurrenz. Und doch haben Viele das Gefühl, dass es "so nicht weitergehen kann". Wie können Alltagserfahrungen mit Perspektiven auf Transformation verbunden werden, wie ist eine auf Emanzipation gerichtete Politik denkbar, die aus der Perspektive der Subjekte, nicht über sie spricht?