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Das Mosaik des Verstehens

Skizzen zu einer negativen Hermeneutik, Reihe Neue Philosophie

Erschienen am 05.01.2001
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783935147026
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S.
Format (T/L/B): 0.6 x 21 x 15 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Heißt Verstehen Auslegen? Wenn ich etwas verstehe, verstehe ich es immer als etwas Anderes. Verstehe ich dann überhaupt das, was mir die Andere sagt? Ja, aber nicht als das, was sie mir sagt. Verstehe ich sie besser, wenn sie mich berührt? Welche Mißverständnisse hat es dabei nicht schon gegeben! Beruht Verstehen folglich auf dem Nichtverstehen? Dann wird die Hermeneutik negativ, ob im schwingenden Sagen bei Heidegger oder in Wittgensteins Sprachspiel, in der adornischen Unfähigkeit des Begriffs, sein Anliegen auszudrücken. Ist das Nichtverstehen eine schreckliche Erfahrung der Unzugänglichkeit der Welt? Doch wenn ich die Andere mißverstehe, muß ich vorsichtiger mit ihr sein, bin ich für sie verantwortlich, ohne ihr irgend etwas vorschreiben zu können. Muß ich die Andere lieben, um sie zu verstehen? Noch ist dem Menschen lange nicht klar, wie unzulänglich seine Fähigkeiten sind. Mißverstehe ich mich gar selbst oder bin Ich eine Andere? Dergleichen Ungereimtheiten sind nicht zu verleugnen und nicht zu überspielen. Muß man sie genießen oder darf man sie erleiden? Solche verwirrende Schwäche des Ichs könnte sich letztlich als Stärke der Reflexion aufführen. Ist dann das Nichtverstehen modern und gar nicht postmodern? In prägnenten, aphorismusartigen 'Mosaikstücken' werden hier - alltagsnah illustriert - die wesentlichen Grundzüge einer 'negativen', d.h. auf Differenz und Nichtverstehen gegründeten Hermeneutik skizziert.