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Hydrogeologische Modelle: Bedeutung des Hydrogeologischen a priori-Wissens

Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften 70

Erschienen am 15.12.2010, Auflage: 1/2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783510492121
Sprache: Deutsch
Umfang: 68 S., 3 s/w Tab., 31 Fotos, 31 Abb.
Format (T/L/B): 0.6 x 29.8 x 21 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ziel der Autoren ist zu zeigen, wie hydrogeologisches Hintergrund- oder a priori-Wissen, der eigentliche Kern hydrogeologischen Sachverstands, für Auftraggeber, Ingenieurbüros und Fachbehörden transparent gemacht und so strukturiert werden kann, dass es in hydrogeologische Modelle einfließen kann. Dabei werden die einzelnen Aspekte der Modellbildung und die jeweiligen Möglichkeiten der Integration von hydrogeologischem a priori-Wissen dargestellt und dessen Bedeutung anhand von Projektbeispielen herausgearbeitet. Dieses a priori-Wissen umfasst alle Informationen, die über gemessene Parameteter hinausgehen, also besonders Kenntnis und Verständnis regionaler geologisch-hydrogeologischer Systemverhältnisse (Schichtfolgen und -lagerung, Lithologie und Petrografie, geohydraulischer Kenngrößen, Gesteins- und Wasserchemie etc.) und zugrunde liegender strukturbildender geologisch-hydrogeologischen Prozesse (Sedimentation, Verwitterung, Verkarstung, Subrosion etc.). Ein hydrogeologisches Modell, das diesen Namen verdient, darf nicht nur ein rein konzeptionelles sein, sondern muss durch quantitative Überprüfung des Modellansatzes und der daraus resultierenden Genauigkeit der Modellprognosen über international verwendete Begriffe hinausgehen (Hill M. et al. 2004). Hydrogeologisches a priori-Wissen erlaubt es, über die reine Aufbereitung von Messwerten hinauszugehen und praktikable und nachvollziehbare Modellansätze (Hypothesen) für ein hydrogeologisches Modell zu entwickeln. Wie belastbar die auf dem hydrogeologischen a priori-Wissen basierenden Ansätze für die Beschreibung der hydrogeologischen Verhältnisse sind, muss sich im Rahmen der Modellprüfung zeigen. Ein Modell soll die quantitative Beschreibung des Systemverhaltens und die Vorhersage natürlicher Vorgänge und anthropogener Einflüsse ermöglichen. Für die konsistente Modellierung von Volumen-, Massen- oder Energieumsätzen ist die Berücksichtigung sämtlicher für das Systemverhalten verantwortlicher Einflussgrößen erforderlich. Dies ist jedoch nicht nach einem starren Schema möglich. Bereits die Vereinfachung und Schematisierung der Natur und die Gewichtung der beteiligten Prozesse bei der Modellentwicklung ist aber ein kreativer wissenschaftlicher Vorgang, der stark von der Erfahrung des Bearbeiters geprägt ist. Diese Erfahrung zeigt sich bei der Begründung eines gewählten Modellansatzes, der Interpretation vorhandener Daten und der Bewertung von Kalibrationsergebnissen und wird oftmals als hydrogeologischer Sachverstand oder hydrogeologisches Hintergrundwissen bezeichnet. Die einzelnen Kapitel veranschaulichen die Bedeutung des hydrogeologischen a priori-Wissens für die Erstellung eines hydrogeologischen Modells anhand von Beispielen. Die Beispiele behandeln jeweils Teilaspekte eines hydrogeologischen Modells unter Berücksichtigung der Struktur des im Anhang abgedruckten Leitfadens für die Erstellung hydrogeologischer Modelle.