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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783731613633
Sprache: Deutsch
Seiten: 192 S.
Format (H/B/T): 1.5 x 21 x 13.7 cm
Auflage: 1. Auflage 2018

Beschreibung

Naturschutzentscheidungen werden in inhaltlich komplexen und institutionell verflochtenen Konstellationen getroffen. Die Auseinandersetzung ist geprägt von heterogenen Interessen, Widersprüchen und Wertekonflikten. Das Buch nimmt ein spezifisches inhaltliches Segment in den Blick: die Dynamiken rund um Rote Listen gefährdeter Arten. Ein Ausgangspunkt der Spurensuche ist die Frage, warum es unter den rund zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten, die der Wissenschaft heute bekannt sind, ausgerechnet die winzige Schnecke Vertigo moulinsiana schafft, Schutzstatus zu erlangen und Eingang in das Rechtssystem zu finden. Durch die Auflagen zu ihrem Schutz hat V. moulinsiana das Potenzial, räumlich relevante Vorhaben und Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen. Wie entwickelt sich die Bedeutung einer Art, welche Interessenlagen und Machtverhältnisse manifestieren sich in ihrer Klassifizierung als "gefährdet" oder "geschützt"? Welche Auswirkungen hat die Klassifizierung auf nachfolgende Prozesse? Und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Naturschutzarbeit ziehen? Die Beiträge des Buches basieren auf den Ergebnissen eines Forschungsprojekts zu Handlungsroutinen und Argumentationszusammenhängen bei der Erstellung Roter Listen und nachfolgenden Naturschutzentscheidungen. Es geht um das Erleben und die Erfahrungen der Menschen, die in diesem Feld tätig sind. Um die Perspektive der Akteur/ innen sind Beiträge aus den Bereichen Biologie, Recht und Ökonomie gruppiert, die den Blick auf Hintergrunddynamiken öffnen und zugleich Einblick in die Logiken der jeweiligen Fachbereiche geben. Den Herausgeberinnen ist es ein Anliegen, Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven zu geben, die damit einhergehenden Wertesysteme und Emotionalitäten anzusprechen und über das Herausarbeiten von Hintergrunddynamiken eine andere Ebene der Auseinandersetzung einzuführen. Mit Beiträgen von Michael Getzner, Harald Goldmann, Doris Hattenberger, Mariella Martinz, Stephan Obertaxer, Christina Pichler-Koban und Martina Ukowitz